Konjunktur Statistik
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Umfrage: Handwerkskonjunktur im 2. Quartal noch robust

Die wirtschaftliche Lage wird laut Konjunkturumfrage vom Juni von vielen Handwerksbetrieben als zufriedenstellend beurteilt. Steigende Preise sowie der Mangel an Material und Personal sorgen aber für hohe Unsicherheit. Die gegenwärtige Krise macht auch vor dem Handwerk nicht halt. Dennoch kann das Handwerk bislang weitgehend dagegenhalten und zeigt sich erstaunlich robust. Mit der eingeläuteten Zinswende, die dem hohen Inflationsdruck entgegenwirken soll, wird die Baufinanzierung deutlich teurer werden. Das werden die Bau- und Ausbaufirmen mittelfristig zu spüren bekommen. Hinzu kommt, dass die hohen Energiepreise nicht nur den Firmen zusetzen, sondern auch die Kaufkraft der Bevölkerung deutlich schwächt. Die Erwartungen für die kommenden Monaten trüben sich ein.



Geschäftslage überwiegend positiv beurteilt

Insgesamt 89 % der befragten Handwerksunternehmen sind mit ihrer Geschäftslage zufrieden, 11 % vergeben schlechte Noten. Damit liegt der Anteil positiv gestimmter Betriebe im Juni 7 Prozentpunkte höher als im Vorquartal und 4 Punkte höher als im Vorjahreszeitraum. Allerdings hat sich die Lage aktuell durch die Energiekrise und die Unsicherheiten durch den Ukraine-Krieg weiter verschlechtert. Durch den Wegfall der Corona-Beschränkungen hat sich die Situation in den verbrauchernahen Gewerken wie bei den Friseuren verbessert, 70 % sind mit ihrer wirtschaftlichen Lage zufrieden. Damit bleiben sie allerdings das Schlusslicht innerhalb der Handwerksbranchen. Auch die Inflationssorgen haben eine noch weitergehende Erholung verhindert. Im Bau- und noch mehr im Ausbauhandwerk ist die Stimmung noch positiv, 86 % bzw. 97 % der Zimmerer oder Elektriker geben gute oder befriedigende Rückmeldungen. Materialengpässe und vor allem steigende Preise machen Zeit- und Kostenpläne jedoch oft zunichte. So berichten 85 % der Firmen über (weiter) gestiegene Einkaufspreise im 2. Quartal. Weil sie die Preiserhöhungen nicht oder nicht vollständig an ihre Kundschaft weitergeben können, werden manche Aufträge damit für die Betriebe unwirtschaftlich.

  

Skeptischer Blick in die Zukunft

Angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Gemengelage glaubt nur eine Minderheit von 8 %, dass sich ihre wirtschaftliche Lage in den kommenden Monaten verbessern wird. Trotz vieler Sorgen rechnen drei von vier Betrieben mit keiner Veränderung ihrer Lage. Pessimistisch in die Zukunft blicken 17 % und erwarten eine Verschlechterung. Die Einkaufspreise dürften weiter steigen, dies glauben über 80 % der Befragten. Vor allem das Bauhauptgewerbe ist skeptisch, jeder dritte Betrieb erwartet einen Rückgang bei den Auftragseingängen. In den Ausbaugewerken sind die Erwartungen deutlich positiver, lediglich 13 % gehen davon aus, dass die Zahl der Auftragseingänge sinkt. 



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