Unser Deutsch-Französischer Austausch feiert Jubiläum!Ein Chocolatier in Schwaben

Seit 55 Jahren besteht die Kammerpartnerschaft zwischen den französischen Handwerkskammern der Sarthe, der Mayenne und der HWK Schwaben. Über 600 Auszubildende haben bereits an den Austauschen teilgenommen, welche seit 1968 wechselseitig stattfinden. Dieses Jahr konnten vier Auszubildende aus den Berufen Chocolatier, Fleischer, Bäcker und Konditor ein zweiwöchiges Praktikum in Augsburg und Umgebung absolvieren.

Der Austausch war für die Gruppe eine spannende Erfahrung. Für Miguel, der ursprünglich aus Portugal stammt und jetzt eine Ausbildung zum Chocolatier in Frankreich macht, ist der Blick über den Tellerrand essenziell: „You need to travel“, sagt der 22-jährige, Reisen sei wichtig für ihn und für alle anderen Menschen. Denn nur wer offen auf andere zugeht und bereit für Neues ist, kann auch viel für sich mitnehmen und sich beruflich und persönlich weiterentwickeln.

Praline oder „Bonbon“

Was die Arbeit und das Angebot in der Konditorei bzw. Chocolaterie angeht, sieht Miguel deutliche Unterschiede zwischen Frankreich und Deutschland. So werde in Frankreich bei der Herstellung der Produkte creme-lastiger gearbeitet und die Auswahl sei in einer französischen Chocolaterie auch viel kleiner. Auch was den Konsum der Kunden angehe, gebe es große Unterschiede. In Frankreich esse man unter der Woche nur selten Kuchen, eher Brioche oder Croissants. Kuchen gebe es meist am Wochenende oder zu feierlichen Anlässen. Auch sprachliche Kuriositäten treten beim Gespräch zu Tage. So nenne sich das, was wir hier als Praline bezeichnen würden, in Frankreich „Bonbon“.

Kultur und weitere Einblicke

Neben der Arbeit in den Betrieben organisierte die HWK auch dieses Jahr wieder ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm für die Auszubildenden: Bei Workshops in der Fleischerschule und dem Blueberries in Augsburg gab es weitere Einblicke in das Fleischerhandwerk bzw. die Konditorei. Ein Besuch in der Fuggerei, eine Führung durch das schwäbische Handwerkermuseum und ein Ausflug nach München durften natürlich ebenfalls nicht fehlen.

Ein großer Dank gebührt unserem französischen Partner aus Le Mans und den teilnehmenden schwäbischen Aufnahme-Betrieben: Der Bio&Vollwert Bäckerei Schubert in Augsburg, der Metzgerei Naumann in Bobingen und dem Café Ertl in Neusäß-Steppach. Diese haben den französischen Auszubildenden die Möglichkeit gegeben, über den Tellerrand hinauszuschauen und sich beruflich und persönlich weiter zu qualifizieren. Merci beaucoup!

2024 geht es dann für schwäbische Auszubildende aus unterschiedlichen Gewerken nach Laval in Frankreich. Interessierte Betriebe können sich jetzt bereits bewerben. Melden Sie sich gerne bei uns!

Eindrücke aus dem Deutsch-Französischen Azubi-Austausch: